Social Media: Sollen wir?

Es ist Tatsache: Die sozialen Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Einige von euch kennen es selbst und nutzen die verschiedenen Apps von mehr oder weniger regelmässig bis sehr aktiv. Für andere sind die sozialen Medien nach wie vor eher fremd und ihr fragt euch, ob und wie ihr euch diesen annähern sollt.

Und dann steht da noch die grosse Frage im Raum, ob man denn als Bauernhof in den sozialen Medien vertreten sein soll. Braucht es das? Lohnt sich das? Vielleicht kann ich euch mit meinen Gedanken helfen, eine Antwort darauf zu finden.

Zuerst einmal zum “brauchen”:

  • Brauchen tun wir ein Dach über dem Kopf, Gesundheit, Essen und Schlaf. Das sind ein paar unserer Grundbedürfnisse und da müssen wir nicht diskutieren. Wer schon einmal der Bedürfnis-Pyramide von Maslow begegnet ist, weiss aber auch, dass die sozialen Bedürfnisse dort ebenso verankert sind und für uns Menschen und unser Wohlbefinden relevant sind. Nochmals: Soziale Bedürfnisse — soziale Medien. Da könnte es glatt eine Verbindung geben. Tatsächlich stellen die sozialen Medien für sehr viele Menschen eine Ergänzung zu den realen Beziehungen dar.

  • Mit den sozialen Medien besteht also die Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Dies nicht nur zu Freunden, sondern auch zu allen möglichen Menschen, also z.B. solchen, welche an eurem Bauernhof und eurer täglichen Arbeit UND vielleicht auch an euren Produkten interessiert sind.

  • Tatsächlich ist ein Klick auf “Profil folgen” damit schon fast ein Beginn einer kleinen Beziehung. Damit besteht nicht nur die Möglichkeit, dass eure Followers die Beiträge von euch anschauen, sie können bei Bedarf auch aktiv mit euch in Kontakt treten, also z.B. euren Beitrag liken oder kommentieren. Kommentiert ihr dies zurück seid ihr im Dialog und das erlebt ihr im Alltag bei kleinen Gesprächen mit Spaziergängern oder Hofbesuchern auch immer wieder: da kann Überraschendes entstehen.

  • Ein Profil in den sozialen Medien bedeutet also nicht eine immerwährende und übertriebene Selbstdarstellung, sondern kann und soll als Möglichkeit gesehen werden, um:

    • den Hof vorzustellen

    • die für uns wichtigen Themen und Werte zu thematisieren

    • die Arbeit auf dem Bauernhof zu zeigen und Verständnis dafür zu schaffen

    • die Produkte zu präsentieren

    • den (potenziellen) Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu bieten, mit uns eine Beziehung einzugehen und in Dialog zu treten.

    Das klingt gar nicht so schlecht, oder?

Nun zum “lohnen”:

Lohn ist Geld also muss lohnen auch in Geld resultieren. Da möchte ich gleich vorwegnehmen: So direkt lässt sich das für die sozialen Medien in den seltensten Fällen umwandeln. ABER:

  • Ein Profil in den sozialen Medien eröffnet euch einige Möglichkeiten. Die oben genannten Punkte können durchaus in Geld resultieren. Nämlich zum Beispiel dann, wenn ihr mit euren Posts Interesse und Sympathie bei euren Followern weckt.

  • Interesse und Sympathie sind eine wunderbare Voraussetzung für zum Beispiel Kaufbereitschaft. Oder Besuchsbereitschaft. Oder dafür, mal nicht wütend zum Telefon zu greifen, wenn ihr wieder güllen müsst, weil die Bedingungen eben heute gerade gut sind und morgen nicht mehr.

  • Mit der Kommunikation in den sozialen Medien eröffnen sich also auf verschiedenen Ebenen einige Möglichkeiten, welche durchaus lohnenswert sind. Vielleicht nicht monetär, aber insgesamt. Denn am Schluss zählt wie immer die Summe aller Dinge.

Apropos Summe: Natürlich ist es beim Entscheid, ein Profil anzulegen auch das Bewusstsein wichtig, dass von nichts, nichts kommt. Also ohne Beiträge gibt es keine Followers und es eröffnen sich auch keine Möglichkeiten. Das bedeutet aber nicht, dass Bauernhöfe mit einem Profil in den sozialen Medien dauernd am Handy sein müssen. Vielmehr könnt ihr eure Präsenz in den sozialen Medien wunderbar aus eurem Alltag heraus gestalten und verwalten — und das mit sehr viel weniger Aufwand, als manch andere haben.

Wie ihr eure Beiträge in den sozialen Medien spannend, lohnenswert und aufwandoptimiert gestalten könnt, werde ich in einem nächsten Beitrag aufgreifen und mit einigen Tipps sowohl für “Social-Media-Beginners” wie auch für “Daily-Users” ausschmücken.

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